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Polens oberstes Schulmeisterlein entrümpelt den längst nicht mehr vorhandenen Kanon der Schullektüre und schmeisst ein paar unbedeutende Klassiker in den Müll. Es gibt natürlich auch ein paar Leute die dies kritisieren, aber das Schulmeisterlein sagt sich wohl, viel Feind viel Ehr.

Zitat: „Der wohl originellste Protest kam von der Vereinigung der Nachfahren des Nobelpreisträgers Sienkiewicz (1846-1916). Sie baten den Minister in einem Brief, "die Streichung der Werke unseres Großvaters, Urgroßvaters und Ururgroßvaters" aus dem Kanon zu veranlassen. Auf der Liste der Verfemten sei Sienkiewicz in besserer Gesellschaft. Das Land der Autoren Sienkiewicz und Gombrowicz sei "ein Polen, das nicht Angst vor sich selbst hat" und mutig genug sei, seine Identität im Dialog verschiedener Stimmen zu erarbeiten."

Hier geht zum vollständigen Text:„Wer braucht noch Goethe oder Kafka

Die alles erinnert mich an Oskar Maria Grafs Schrift „Verbrennt mich!“

Zitat: „Die schönste Überraschung aber ist mir erst jetzt zuteil geworden: Laut „Berliner Börsenkurier“ stehe ich auf der weißen Autorenliste des neuen Deutschland und alle meine Bücher, mit Ausnahme meines Hauptwerkes „Wir sind Gefangene“, werden empfohlen! Ich bin also dazu berufen, einer der Exponenten des „neuen“ deutschen Geistes zu sein! Vergebens frage ich mich, womit ich diese Schmach verdient habe.

(…) Diese Unehre habe ich nicht verdient!

Nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, daß meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen! Verbrennt die Werke des deutschen Geistes! Er selber wird unauslöschlich sein, wie eure Schmach! (Alle anständigen Zeitungen werden um Abdruck dieses Briefes ersucht. Oskar Maria Graf.)“

Den ganzen Text von Graf gibt es bei der Oskar Maria Graf Gesellschaft.